Begrüßung
Im Namen des Vaters ...
Der Herr, der uns Licht und Freude schenkt, ist mit euch!
Liebe Erwachsene, liebe Mädel und Buben!
Zu unserem Familiengottesdienst begrüße ich euch alle sehr herzlich. Stellt euch vor, da habe ich gerade einen völlig nervösen Fremdenführer getroffen. Der hastet da auf dem Kirchplatz umher und murmelt da so etwas wie Höchste Zeit!" und Ich komme bestimmt zu spät!".
Was so ein Fremdenführer ist? Na, das ist einer, der den Reisenden Sehenswürdigkeiten zeigt - in allen möglichen Ländern, in denen er selbst schon war oder auch nicht. Ach, da kommt er ja schon selbst!
[Fremdenführer kommt von hinten in die Kirche]
Fremdenführer: Jetzt pressiert es aber! Ich hab ja nur noch vier Wochen Zeit, dann ist schon Weihnachten! Spätestens da muß ich unbedingt in Betlehem sein. Ich will doch pünktlich dabei sein, wenn Jesus geboren wird!
[Er spricht einzelne Leute in den Bänken an]
Fremdenführer: Waren Sie schon mal in Betlehem? Nein? Dann wissen Sie wohl auch nicht, wie ich dorthin komme? - Wissen Sie vielleicht, wo es da nach Betlehem geht?
[Frägt drei, vier Leute, bis er dann in den Altarraum kommt]
Fremdenführer: Herr Pfarrer, wissen Sie, wie man nach Betlehem kommt?
Priester: Ja, so einfach ist das nicht! Betlehem ist ein Ort, zu dem nur Menschen hinkommen, die sich auf den Weg machen, die den Mut haben, ihr Leben zu ändern und sich immer wieder von der Liebe Gottes anstecken lassen.
Jemand, der aus seinen Fehlern nichts lernen will, wem seine Mitmenschen egal sind, der verpaßt garantiert die Geburt von Jesus, dem Sohn Gottes!
Deshalb erinnern wir uns im Gottesdienst oft daran, daß in unserem Leben die Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu kurz kommt.
Das wollen wir auch jetzt tun.
Kyrie
- Herr Jesus Christus, du willst, daß wir zu dir kommen; doch manchmal wissen wir den Weg nicht. Herr, erbarme dich.
- Du willst, daß wir zu dir kommen; doch manchmal liegen Hindernisse im Weg: Angst, Mißtrauen und Lieblosigkeit. Christus, erbarme dich.
- Du willst, daß wir zu dir kommen; doch manchmal fehlt uns die Energie oder die Lust, uns auf den Weg zu machen. Wir lassen lieber alles beim alten oder sagen: Das sollen doch die anderen machen!" Herr, erbarme dich.
Tagesgebet
Guter Gott, wir wollen uns auf den Weg nach Betlehem machen, denn wir wollen dabei sein, wenn Jesus zur Welt kommt. Wir wollen dabei sein, wenn die Liebe Gottes unter uns Menschen sichtbar wird. Begleite du uns auf dem Weg, sei uns nah, jetzt und alle Tage unseres Lebens. AMEN
Anspiel zum Evangelium
[An der drüberen Seite des Volksaltares steht Johannes der Täufer, oben auf den Stufen des Hochaltars stehen zwei Hirten, in der Nähe des Ambos stehen Maria und Josef. Der Fremdenführer holt sich 2-3 Kinder aus den vorderen Bänken und sagt:]
Fremdenführer: Nun versuchen wir, miteinander den Weg nach Betlehem zu finden. Ich kenne mich da leider nicht aus, denn ich bin noch nie dort gewesen. Aber wir werden schon jemanden finden, der uns den Weg zeigen kann!
[Sie gehen zu Johannes, dem Täufer]
Fremdenführer: Sag uns doch bitte, wie kommen wir nach Betlehem? Wie können wir die Geburt des Erlösers miterleben?
Johannes: Hört, ihr Leute! Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht einmal wert, ihm die Sandalen aufzumachen! Ich habe euch nur mit Wasser getauft, aber er wird euch mit Heiligem Geist taufen! Laßt euch taufen, kehrt um, ändert euer Leben, dann könnt ihr die Geburt des Erlösers erfahren!
Priester: Wißt ihr, wer das war? Das war Johannes, der Täufer. Viele Leute glaubten, er sei der Messias. Aber er hat die Geburt Jesu nur angekündigt. Vieles, was Johannes gepredigt hat, hat später auch Jesus gesagt: Daß die Menschen umkehren sollen, daß sie einander Gutes tun sollen, daß sie Gott vertrauen sollen. Wenn wir das tun, dann sind wir nicht mehr weit von Betlehem entfernt!
[Die Reisegesellschaft marschiert weiter zum Hochaltar, zu den beiden Hirten]
Fremdenführer: Schaut mal, da sind Hirten. Gehen wir mal näher ran!
Hirte 1: Den ganzen Tag kümmern wir uns hier draußen um die Schafe, wir übernachten sogar bei ihnen, auch wenn es nachts manchmal ganz schön kalt werden kann. Geld haben wir nicht viel, und die Leute in den Städten und Dörfern behandeln uns oft wie den letzten Dreck. Ob uns nicht auch Gott verachtet?
Hirte 2: Manchmal habe ich auch so ein Gefühl. Aber dann erinnere ich mich immer wieder an das, was die alten Propheten gesagt haben: die reden doch von der Geburt eines Friedensfürsten, eines Messias! Der wird gerade für uns einfache Leute Gerechtigkeit schaffen. Der mag uns sicher genauso wie die feinen, vornehmen Leute!
Priester: Ja, die Hirten hier in der Gegend haben es nicht so einfach. Aber auch sie hoffen auf die Geburt des Gottessohnes. Und schon bald wird sich ihre Sehnsucht erfüllen. Betlehem ist nicht mehr weit!
Fremdenführer: Schaut mal, da vorne stehen ein Mann und eine Frau. Vielleicht wissen die, wie wir Betlehem finden können!
[Die Reisegesellschaft gehen zu Maria und Josef]
Josef: Kannst du noch, Maria?
Maria: Ja, Josef, es geht schon noch!
Josef: Worüber denkst du denn gerade nach?
Maria: Ich denke immer noch daran, was der Engel gesagt hat: 'Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Heilige, das geboren wird, Sohn Gottes genannt werden.'
Josef: Es ist ja auch unglaublich, daß uns Gott in einem Menschen ganz nahe kommt. Das ist einfach wunderbar!
Priester: Jetzt sind wir wirklich nicht mehr weit von Betlehem und Weihnachten entfernt. Aber wir müssen hier erst einmal eine Pause machen. Wer aber von euch weiter mit nach Betlehem kommen will, der ist in den kommenden Wochen herzlich zu den Gottesdiensten eingeladen. Die Texte der Heiligen Schrift, die wir in diesen Gottesdiensten hören, werden uns immer näher nach Betlehem, zum Gottessohn, bringen.
AMEN
Glaubensbekenntnis
Fürbitten
Priester: Guter Gott, wir machen uns auf den Weg nach Betlehem, weil wir hoffen, daß durch die Geburt deines Sohnes die Welt heller und heiler werden kann. Deshalb bitten wir dich:
- Viele Menschen auf der ganzen Welt freuen sich auf die Geburt Jesu. Sie wissen: er ist es der die Welt hell macht. Laß und diese Freude teilen.
Wir bitten dich ...
- Manche Menschen sind einsam, vor allem alte Leute. Sie warten auf Menschen, die ihr Leben hell machen. Laß uns dieses Licht sein!
Wir bitten dich ...
- Viele kranke Menschen warten darauf, daß jemand kommt, der Mut macht und Trost gibt. Gib uns die rechten Worte dafür!
Wir bitten dich ...
- Viele Kinder auf der Welt haben keinen, der sie mag. Sie warten auf Freunde, die ihnen ihr Leben hell machen. Laß uns merken, wenn wir solchen Kindern begegnen.
Wir bitten dich ...
Priester: Ja, guter Gott, du bist das Licht der Welt, und Jesus hat es uns gezeigt. Dafür danken wir durch Christus, unsern Herrn.
Gabengebet
Guter Gott, Brot und Wein sind Zeichen deiner Liebe und Fürsorge. Laß sie auch zum Zeichen dafür werden, daß auch wir bereit sind zu teilen und deine Liebe an andere weiterzugeben. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. AMEN
Präfation und Hochgebet aus dem Kinderkanon
Schlußgebet
Guter Gott, solange Menschen auf Erden leben, sehnen sie sich nach deiner Nähe, hoffen sie auf dein Kommen und machen sich auf den Weg, um dich zu suchen. Du bist der Gott, der sich finden läßt und der uns immer begleitet. Segne uns mit deiner Nähe:
Du, der Vater +, der Sohn + und der Heilige Geist +. AMEN
Gehet hin in Frieden!